Spannende Projekte der vergangenen Jahre
Endlich habe ich etwas Zeit um Euch mein aktuelles Projekt (welches inzwischen schon 7 Monate läuft) vorzustellen.
Es ist die Sanierung des Ratsarmenhaus der Stadt Bützow - ein für die Stadt kulturhistorisch sehr bedeutsames Gebäude. Es handet sich hierbei um ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1736 in der Kirchenstraße (mit einem Inschriftenbalken über der Eingangstür aus dem Vorgängerbau mit der Jahreszahl 1589) und ein weiteres, kleineres Fachwerkhaus, gebaut 1737 in der 4.Wallstraße, welches direkt an das Armenhaus anschliesst und dann um 1790 mittels Türdurchbrüche mit diesem verbunden wurde.
Leider befanden sich beide Gebäude nach 30 Jahren Leerstand in einem erbärmlichen Zustand, so das ich bei meiner ersten Besichtigung einige Zweifel an einer denkmalgerechten Sanierung hatte (und das will schon was heißen ;-))....aber nach einer Woche Zweifel war ich wieder in meinem Element und konnte die Arbeit wieder "leben" und "lieben" :-)))
...und nun liegen schon 6 Monate mit viel Spaß und Begeisterung für diese Arbeit hinter mir und es wird erkennbar, das es wieder ein schönes altes Fachwerkhaus werden wird !!! :-)
Endlich habe ich mal wieder etwas Zeit für eine kleine Aktualisierung :-)
Ich war fleißig im Kirchendach zu Bernitt und habe ein paar neue Photos und Erkenntnisse mitgebracht.
Inzwischen hatte Tilo Schölfbeck (der Bauforscher) einige Dendroproben genommen, welche meine Vermutungen bestätigten. Demnach besteht der Dachstuhl zwischen Chor und Turm aus zwei Dächern, die im Abstand von etwa 13 Jahren abgezimmert und aufgestellt wurden, wobei das Jüngere (datiert auf 1303) komplett aus aufgesägten, zum Teil geviertelten (Ursprüngliche Holzstärke 35cm x 35cm-möglicherweise Keiserstiehl ?) mächtigen eichenen Wiederverwendungen (datiert auf 1233 - Vorgängerbau ?) besteht und teilweise Lattenabgratungen aufweist, die auf ein polygones Dach oder polygonen Ständerbau hinweist der auf Grund der sich abwechselnden Lattenabstände von 43cm und 53cm auf eine gemusterte Holzverschindelung-oder Schalung hindeutet :-). Nur die Streben sind aus Eschen-Schwarten ! und ermöglichten die Datierung dieses Daches.
Beim Ältere (datiert auf 1289 ) der beiden Dachstühle sind nach meinen Erkenntnissen ursprünglich die Sparren, Kehlbalken und Streben aus Kiefernholz und die Schwellen, Deckenbalkenstiche und Sparrenknechte aus Eiche. An einigen KiefernSparren-und Strebenfüßen habe ich eingeschlagene "Handelsmarken" gefunden, welche möglicherweise die ältesten bisher gefundenen Handelsmarken an Kiefernhölzern in Norddeutschland sind :-).....so, nun aber erstmal ein paar Bilder...
Wir haben mit den Arbeiten am Walddorf Bützow, einem kleinen Pfahldorf aus Eichenstämmen mit Wohn-und Schlafhütten, einem Gemeinschaftshaus und einem alle Hütten verbindendem Hochweg für eine sicher tolle Ferienzeit für die Kinder der Umgebung auf dem Gelände der Miniaturstadt Bützow begonnen :-) ....auch für mich eine nicht alltägliche Arbeit :-).
Mein neuestes Projekt welches letzte Woche seine Einweihung hatte ist mal ganz privater Natur und für mich eine kleine Herzensangelegenheit :-)))
Juchuuu, die Sauna ist endlich fertig und wir haben sie auch schon ausprobiert:-))) .....das war ein langer Weg vom alten Bienenwagen, der seit nunmehr über 30 Jahren in unserem Park vor sich hin rostete und meine Phantasie schon länger anregte bis zum Beginn der Umsetzung. Aber dann ging´s recht flott.....und die meisten innen verbauten Hölzer sind von umgestürzten Bäumen in unserem Park, Ulme, Birne, Erle und Linde :-).
Mit diesem und einigen anderen aktuellen Fotos der tollen spannenden Baustelle in der Rühner Straße in Bützow verabschiede ich mich in den Weihnachtsurlaub.
Ich wünsche allen eine (ent)spannende, glückliche und vor allem friedliche Weihnachtszeit überall auf der Welt, mit ausreichend Essen und Trinken und ohne Gewalt !!!
Das Fachwerk ist fertig - innen und außen - , der Schwamm ist beseitigt, die Dämmdecke über dem OG und der Dachstuhl sind gerichtet, und die DWD-Platten sind verlegt, die alten, breiten Eichendielen von 1732 - rußgeschwärzt - aus dem Dachbodenfußboden sind wieder in der Flurdecke eingebaut, die Traufen sind repariert, und die ersten Fussböden im OG sind ausgehöht und mit OSP-Platten belegt. In die Fussböden werde ich die gefundenen alten Scherben und anderen Artefakte wieder versenken (damit sie dem Haus erhalten bleiben).....und in jedem Raum wird auch eine 2 Euro Münze von 2016 mit verschiedenen Motiven von mir eingebaut :-)))
Auf einigen Fotos sind auch die großartigen Malereien der hölzernen Trennwand mit den 2 Türen zu sehen. Da für die weitere Freilegung und Erforschung kein Geld zur Verfügung steht, werden wir sie zwischen zwei Trockenbauwänden wieder konservatorisch verschwinden lassen - für spätere Forscher-Generationen.
Jedes 2 Euro Stück von 2016, welches ich beim Einkaufen bekomme, wandert in die Zapfenlöcher meiner Baustellen :-), so wie hier in der Schwelle des neuen Fachwerkes , das Anfang des 20.Jahrhunderts durch ein nicht mehr zu rettendes Mauerwerk ersetzt worden war und nun wieder aus 20/24er Eiche neu erstrahlt :-)...aber später wieder unter der Putzfassung verschwindet.
...es geht vorwärts :-))...
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Architekt Hartmut Böhnke hat es wieder ein historisch wertvolles Gebäude in Bützow von der Abrissliste runter bis hin zur denkmalgerechten Sanierung geschafft und wird nach Fertigstellung sicher wieder eine große Bereicherung im Bützower Stadtbild darstellen ! :-)
Es handelt sich um ein (bzw. zwei) historische Gebäude aus dem Jahr 1732 an der Ecke Rühner Straße - Mantzelstraße.
Es beginnt langsam Form anzunehmen ;-).....bei -12 Grad ist das Arbeiten nicht immer ganz einfach, besonders für die Fingerspitzen und die Maschinen sind solche Temperaturen anstrengend...aber wenn die Sonne scheint und der Wind nachlässt, kann es richtig Spaß machen....und die Art der Arbeit (traditionelles Fachwerk in Eiche) ist ja sowieso eine der schönsten Arbeiten :-)))
Beim Durchsehen meiner Photos ist mir noch ein ganz besonderes wieder unter die Augen gekommen ;-)....es war am 17.April diesen Jahres, als sich bei der Besichtigung des mittelalterlichen Dachstuhles der Marienkirche zu Barth,Tilo´s und mein Taschenlampenkegel nahezu zeitgleich auf dieser bauzeitlichen Kohlezeichnung auf der Unterseite eines Längsrähmes trafen :-)....und wir kamen sehr schnell überein, daß es sich hierbei um das älteste Mühlespiel handeln muss (das ist natürlich nur reine Spekulation ! ;-D), welches durch die Zimmerleute damals auf dem noch unbearbeiteten Balken auf dem Abbundplatz vor der Kirche während der Pause aufgezeichnet wurde :-))).
...und bis dahin bekommt als nächstes Familie Herbst ein neues Dach auf ihr schönes altes Bützower Stadthaus - die ehemalige Schlossbrauerei - von 1795, durch welches der Tornado leider mitten hindurch gezogen ist.
Ein sehr schöner und ausgesprochen gut erhaltener alter Dachstuhl der durch den Tornado so stark aus seinem Grundgefüge gerissen wurde, daß er leider komplett abgerissen werden musste :-(....es tat mir schrecklich in der Seele weh, dieses abzureißen - ...aber ich hoffe, daß die Dachstuhlbalken noch in einem anderen alten Bützower Haus zur Sanierung wieder verbaut werden können :-)))!
...in Bützow gibts gerade so viel zu tun, das meine Aktualisierung da etwas warten muss ;-(.....aber es wird auch wieder besser werden, versprochen :-))
Wieder ein mal nach vielen Jahren bin ich im großartigen Glockenstuhl der Pfarrkirche Güstrow mit seinen mächtigen (40 x 40 cm) bis zu 9m langen Eichenbalken, und baue einen Bohlenbelag zwischen die Glockenjoche, um eine ordentliche Reinigung des gesamten Glockenstuhles durch die Kirchgemeinde zu ermöglichen.........als Vorbereitung für die geplante Glockenneuanschaffung :-)
...und dann war da noch eine kleine Herzensangelegenheit :-)....ein kleiner Altartisch den sich Pastor Schabow für den Gemeinderaum der Ev. Kirchgemeinde Bützow wünschte, aus der fast 3000 jährigen Mooreiche. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diesen zu entwerfen und zu bauen....und noch mehr ihn dann zu verschenken :-)))
...und ich finde er passt sehr gut zu dem Kreuz, welches ich schon vor ein paar Jahren aus alten Balken des Bützower Kirchendaches, welche erneuert werden mussten, gebaut habe.
Ein frohes und gesundes neues Jahr wünsche ich euch allen :-)
Mein Arbeitsjahr beginnt gleich mit einer etwas kniffligen aber dadurch auch wieder spannenden Aufgabe. Ein ziehmlich heruntergekommenes Hinterhaus am Bützower Pferdemarkt, in dem sich in besseren Zeiten wohl mal eine kleine Schlosserei befunden hat, soll vor dem drohenden Zusammenbruch bewahrt und wieder "bewohnbar" (als Lagerraum) und sicher gemacht werden. D.h. den gebrochenen Unterzug wieder anheben und mit Sattelholz und Pfosten auf Punktfundament unterstützen. Dann alle durchgefaulten Deckenbalken(köpfe) erneuern und mit schrägem, stehenden Langblatt an die alten Deckenbalken per Stabdübel kraftschlüssig anschliessen und auf neue Eichenschwelle auf der Aussenwand legen. Nun die Sparrenfüsse zurückschneiden und wenn möglich mit Rückenversatz auf den neuen Db Kopf einkämmen, oder mit Stemmholz versehen, welches den Rückenversatz herstellt, um den Schub aus dem Dach in die Deckenbalken zu geben.
...und dann ist da noch eine Tordurchfahrt mit Über-und Unterzügen zu verstärken....möglichst ohne die historische Substanz zu verändern.
Ich hatte im August wieder einmal das Glück eine Mooreiche auf einer Wiese in der Nähe von Wismar abholen zu können, die bei Trockenlegungsarbeiten zu Tage gefördert wurde :-).
Die dendrocronologische Untersuchung ergab ein Alter von fast 2800 !!! Jahren.
Diese habe ich jetzt aufsägen lassen um später einmal etwas schönes aus den 8cm starken, rabenschwarzen Eichenbohlen zu bauen ;-)))
...die Fachwerkwände im Erdgeschoss sind fertig :-))....zumindest soweit es meine Arbeit betrifft ;-)
...und als nächstes geht´s an die Deckenbalken...
Das neuste Projekt ist wieder eine sehr schöne Sanierungsarbeit an einem der letzten 2 noch erhaltenen Gebäuden dieser Art in Bützow, mit super netten Besitzern von denen ich wieder mal mit tiefem Respekt feststellen konnte, das es doch noch Menschen gibt, die sich mit viel Liebe, Hingabe und natürlich auch Geld allen Widerständen zum Trotz der Bewahrung und Restauration alter Gebäude wie diesem hingeben !!!
Nach dem größten historischem Gebäude Bützow´s (Stiftskirche), ist es nun das wohl Kleinste welches ich wieder holztechnisch reparieren darf :-)))......und das freut mich sehr und macht wieder richtig Spaß :-)
FERTIG :-)))
So, heute konnte ich nun bei schönstem Herbstwetter mit dem abzimmern des Glockenstuhles beginnen, nachdem ich gestern abend das wie immer erstklassige, regional geschlagene Eichenholz von meinem Säger geliefert bekommen habe. Endlich wieder eine Arbeit ganz nach meinem Geschmack :-)))
Bevor ich in der nächsten Woche mit dem Abzimmern eines eichenen Glockenturmes für den Güstrower Friedhof beginne - worauf ich mich schon sehr freue :-)) - hatte ich in den letzten Wochen das Vergnügen an einem Strohballenhaus in Konow mitarbeiten zu dürfen.
Dieses Strohballenhaus wird den Niedrigenergie-Standard erfüllen. Es handelt sich hierbei um eine Holzrahmenkonstruktion wobei die Ständer, Riegel und Sparren aus Leimhölzern 6/36cm bestehen. Die Wände und das Dach werden mit Strohballen gedämmt. Alle Holzrahmenwände und das Dach sind innenseitig mit sichtbar bleibenden Kiefern-Dreischichtplatten fugenlos beplankt. Die Decke besteht aus 18cm starken Binder-Brettsperrholzplatten als Massivholzdecke.
...und hier noch ein paar Bilder dazu :-)
....neue Bilder vom Richten des reparierten und erneuerten Dachstuhles....:-)))
Die Dachhaut ist runtergenommen (Schiefer, Blechplatten, Dachlatten) und die schlimmsten Bereiche des obersten Fussboden haben wir aufgenommen, nachdem wir den Schutt und die Mehlschicht entfernt haben.....um das ganze "Elend" ;-)) zu erkennen. Wie schon befürchtet sind die Holzschäden größer als vorher ersichtlich war :-(.........aber auch das bekommen wir wieder hin ! :-D
Die neuen Sparren und Sparrenköpfe sowie Zopfstücken für die Reparatur der noch teilweise wiederverwendbaren alten Sparren sowie die Mittelpfette, Pfosten und Kopfbänder sind schon zum großen Teil abgezimmert, so daß nächste Woche schon wieder neu gerichtet werden kann.
Diese Woche wird der alte Dachstuhl erstmal abgebaut, um verfaulte Teile der obersten Deckenbalkenlage (Kehlbalken) und die nördliche Stuhlreihe, die größtenteils durch Fäulnis und Holzschädlinge zerstört ist zu erneuern/reparieren.
Das nächste schöne Projekt beginnt morgen :-)).
Der ehemalige Gutsspeicher in Wardow, ein schönes dreigeschossiges Gebäude, welches durch ein über längere Zeit undichtes Dach ziemlich starke Holzschäden im Dachgeschoß und dem 3.OG und geringere im 1.und 2. OG erlitten hat, welche ich nun in den nächsten 2 -3 Monaten reparieren darf.
....und wie immer werde ich versuchen meine Arbeit mit Photos in regelmäßigen Abständen zu dokumentieren :-))
.........und erst mal wieder fertig in Ribnitz :-)........es hat wieder sehr viel Spaß gemacht :-)))
Nach 2 Jahren ist es nun wieder soweit......ich darf in der Marienkirche zu Ribnitz die damals an einer Stelle über der Orgel festgestellten bedenklichen Holzschäden im Bereich des Obergurtes-Deckenbalken und Dachstuhlschwelle reparieren. Ich freue mich wieder auf die liebevolle Zusammenarbeit mit den dort Tätigen.....Pastor, Küster, Peter, Ilona und all die anderen super netten Menschen.......es ist eine ausgesprochen freundliche, hilfsbereite und liebevolle Atmosphäre in dieser Kirche !
Das neben stehende Bild ist noch mal eines aus der Zeit der auch für mich einzigartigen Fachwerkpfeiler-Sanierung vor 2 Jahren, die mich auch heute noch mit Freude und Stolz erfüllt ! (in der Bildergalerie kann man diese Bilder sicher noch finden)
Darunter folgen dann wieder die Bilder dieses Bauabschnittes, in regelmäßigen Abständen durch Fortschrittsbilder ergänzt.
Das neueste Projekt sind zwei übereinander gestülpte Dächer. Das Erste ist ein komplett von innen sichtbarer Dachstuhl aus KVH (Konstruktionsvollholz), der in seiner statischen Bemessung soweit reduziert wurde (Sparren 12/14), daß er gerade so sich selber, die darauf liegende Sichtschalung und die Holzflockendämmung trägt. Darauf kam dann die erwähnte von innen auch noch sichtbare Schalung. Dann wurde eine diffusionsoffene Luftdichtigkeitspappe/folie verlegt und verklebt und dann wurde ein zweiter Dachstuhl aus 6/24 er Hölzern aufgesetzt und mit dem unteren Dachstuhl von oben verschraubt (ca 2500 Schrauben). Dieser ist so bemessen, das eine 24cm Dämmschicht (Holzflocken, die später eingeblasen werden) platz findet und er die Ziegel und Windlast aufnehmen kann. Den oberen Abschluss bildet eine 24mm DWD-Platte, die das regendichte Unterdach bildet. Danach kommt Konterlatte,Latte, Dachziegel. Das alte Dach haben wir abgerissen (es war mit DDR-typischen Holzschutzmittel konterminiert) und den alten Stuhl als Richthilfe vorrübergehend genutzt. Der wird zum Schluss noch entsorgt.
Derweil haben die Maurer eine Vormauerung mit Perlite-gefüllten Porotonsteinen (WDF) hergestellt, wobei der Zwischenraum zwischen alter Mauer und neuer WDF-Steinwand auch noch mit Perlite verfüllt wurde.
Da genügen im Winter wohl fast ein paar Kerzen, um die Hütte warm zu bekommen ;-).
Jetzt gibt`s noch ein paar schöne Impressionen vom Glockenstuhl unterhalb der "Glockenstube" (dessen Schwellen leider durch Schutt- und Taubenkotablagerungen von bis zu 50cm fast vollständig zerstört sind und erneuert werden müssen) und dem ihn umgebenden Turmdachstuhl. Ausserdem werde ich alle mittelalterlichen Holzverbindungen prüfen, gegebenenfalls in ihre ursprüngliche Lage bringen und in dieser mit Edelstahlschrauben oder Stabdübeln sichern. In diesem Turm von 1456/57 findet man auch die verschiedensten Abbundzeichen, die ein sehr schönes Bild der beim Turmbau gebräuchlichen Zimmermanns Werkzeuge dokumentieren. Vom Reißhaken über die Kreuzaxt, das Beschlagbeil, das Zimmermannsbeitel sowie dem Löffelbohrer der in der 9mm Version für die Kennzeichnung des 1.Gebindes verwendet wurde und normalerweise zum vorbohren für die schmiedeeisernen Nägel (welche sehr sparsam verwendet wurden) genutzt wurde. Am gesamten Dachstuhl der Bützower Stiftskirche wurden ausschließlich Löffelbohrer -von 9mm bis zu 40mm für die Holznägellöcher- verwendet.
Und nun viel Spaß mit den Photos.
Die Wege werden länger (52 m nach oben-davon fast 40 m über enge Leitern) und der Arbeitsplatz enger (die Helmschalung rückt immer dichter zusammen).
Mal wieder ein paar Photos von den schönen Eichenschindeln, Bützow beim ersten Frost-Sonnenaufgang und meinen Arbeiten in Ebene 48 bzw. 52 Meter über Null im Turmhelm; und den Hinterlassenschaften früherer Reparaturen durch mitteilungsbedürftige Dachdecker (die Dachdecker haben sich immer sehr zahlreich verewigt, sogar die ausgelatschten Bastschuhe haben sie an die Schalung genagelt...das war mal `ne nette Idee-Zimmerleute leider garnicht- sind wohl zu bescheiden ;-) .
Und nun wieder viel Spaß beim anschauen.
Es wird wieder Zeit für eine Aktualisierung.
Wir haben an der Unterseite einer Schwelle des Glockenstuhles einzigartige Zeichnungen gefunden. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Handwerker-Pausenzeichnungen, die im Jahre 1456 noch auf der Zulage-sprich auf dem Richtplatz vor der Kirche liegend (vor der Verzimmerung)- als Pausenbank genutzt, angefertigt wurden.
Aber das ist nur eine Vermutung von mir. Eine Untersuchung durch Fachleute steht noch aus.
Lustig sind sie allemale.
Und weil`s so schön und überwältigend ist, noch ein paar Photos vom Langhausdachstuhl, welchen wir in den letzten 4 Jahren saniert haben.
....... den muss man einfach gesehen haben. - ein riiiiesiger Eichenwald-!
Es ist wieder geschafft, wir haben auch den letzten Zimmer-Bauabschnitt der Stiftskirche Bützow bekommen. Ab August geht es los mit der kompletten Überarbeitung des 67 Meter hohen Eichenen Turmtragwerkes welches auch hier wieder als fast vollständig erhaltene Holzkonstruktion aus dem Jahre 1458 seltenheitswert hat. Auch hier sind, wie schon im Kirchenschiff-und chor im Laufe der Jahrhunderte die statischen Defizite additiv- also durch Hinzustellen neuer Stützkonstruktionen ohne Veränderung der Ur-Konstruktion kompensiert worden....... Also ich bin mir sicher es wird wieder eine tolle, spannende und ganz sicher nie langweilig werdende Arbeit.
Ich freue mich schon drauf.
Jetzt habe wir mit einem kleinen Treppenauftrag begonnen. 1/4 gewendelte, aufgesattelte Treppe ohne Setzstufen für das Kutscherhaus des ehemaligen Jagdschlosses in Friedrichswalde. Auch hier kommen wieder selbstgeschlagene Hölzer zum Einsatz. Die Wangen und Handläufe aus Eiche aus dem Rosenower Forst, die Stufen aus Rubinie und die Pfosten aus Lindenholz, die auf dem Gelände des Jagdschlosses geschlagen wurden.