ZimmerLinde
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Beendete spannende Projekte Part II.

<<Mein neustes Projekt ist nun wieder ein mittelalterliches Kirchendach. Wie so oft ist auch wieder dieses Röcknitzer (Dargun) Chordach ein ganz besonderes Dachtragwerk. Es wurde 1295 aufgestellt und besteht zu einem großen Teil aus den Eichenen Überresten einer vermutlich an diesem Standort gestandenen skandinavischen Stabkirche aus dem Jahre 1232. Dies lässt sich aus den zahlreichen Falzen und Nuten sowie geometrischen Löchern und aus Stemmungen der erst- Verzimmerung vermuten. Für die langen Hölzer wie Sparren und ein Teil der Streben wurden 1295 dann sehr kienige, qualitativ hochwertige Kiefern verwendet. Offensichtlich standen den Zimmerleuten zu dieser Zeit keine Eichen zur Verfügung. Unter die Schwellen wurden Birkenrinden gelegt die dort wo die Original Schwellen noch vorhanden sind auch noch gut zu erkennen sind und vollständig existieren. Am West Gebinde zum heutigen Dach des Kirchenschiffs welches 1709 errichtet wurde sind noch deutliche Anzeichen eines provisorischen Bretter- Giebels zu erkennen. Im April 1717 (welches eine sehr schöne Inschrift des Meisters belegt) wurde ein zusätzlicher liegender Stuhl eingebaut. Vermutlich gab es zu der Zeit schon erhebliche Schäden im Schwellenbereich oder Traufmauerwerk.

Das neueste Projekt ist nun das Predigerwitwenhaus in der Kirchenstraße in Bützow. Ein schönes großes, geschichtsträchtiges Fachwerkgebäude aus dem 18. Jahrhundert. :-)

Inzwischen habe ich den kleinen mittelalterlichen Chor-Dachstuhl der Kirche zu Thelkow fast fertig repariert. Der älteste Teil ist aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Es hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht mich in diesen Dachstuhl und die Zeit der Herstellung hinein zu leben :-).

Unten folgen wieder ein paar Bilder aus meinem Arbeitsprozess.

 

p.s. auf diesem Photo ist das Nest eines kleinen flinken Vogels zu sehen, der es sich in der Krone des Epitaph an der Westwand der Kirche gemütlich gemacht hat ;-))).

Das kleinste Haus von Bützow ist nun fertig und auch schon von den neuen Mietern bezogen :-).

Ich finde, es ist sehr schön geworden und hat einen ganz besonderen Charme ! .....und es hat sein originales Aussehen behalten bzw. wieder bekommen :-)

 

....und nun fange ich wieder mit der Reparatur eines kleinen mittelalterlichen Dachstuhles der Kirche in Thelkow an, worauf ich mich schon sehr freue :-)))

Das kleinste Haus von Bützow - bekannt unter dem Namen " das Haus, bei dem man aus der Dachrinne trinken kann" ;D - ist mein aktuelles Projekt. Ich freue mich sehr, dass sich Gottfried Hägele "durchgekämpft" hat, um dieses "wirtschaftlich ruinöse" Bauprojekt jetzt in denkmalpflegerisch erstklassiger Weise zu sanieren.

Geschichtlich ist es leider sehr schwierig eindeutig einzuordnen, da es zum größten Teil aus wiederverwendetem Holz errichtet oder umgebaut wurde - aber der Bauforscher Torsten Rütz ist emsig dabei Fakten zu sammeln und Proben zu nehmen - (und ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wenn es neue Erkenntnisse gibt). Das Eichenfachwerk ist aus Wiederverwendungen von 1736/37 errichtet. Ich hatte nun das Glück, viele gut erhaltene Fachwerkhölzer eines im letzten Jahr abgerissenen Bützower Gebäudes vom Abrissunternehmer erwerben zu können ....und die Datierung ergab das Jahr 1737, so das ich jetzt alle auszutauschenden Hölzer und Reparaturen mit diesem Holz ausführen kann :-)))).

...und nun viel Spaß beim Anschauen der Fotos :-).